Mit Fortschritten in der Neurochirurgie, Neuem aus dem Bereich der Hämatologie/Onkologie, der virtuellen OP-Planung, der Palliativmedizin als gesellschaftlicher Herausforderung und den Schwerpunkten an der Ludwigsburger Klinik für Kinder- und Jugendmedizin beschäftigte sich die Vortragsreihe der Sabine-Dörges-Stiftung am Mittwochabend.
Fünf Referenten waren der Einladung der Vorsitzenden Ilse-Irmgard Dörges gefolgt und in das evangelische Gemeindezentrum nach Möglingen gekommen, um den Zuhörern unter anderem einen Einblick in die jüngsten Fortschritte der Medizin zu geben.
„Alle technischen und sonstigen Erneuerungen kosten Geld“, erinnerte Dörges in ihrer Begrüßung. „Es ist das Bestreben der Sabine-Dörges-Stiftung, krebskranken Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen wie bisher optimale medizinische und technische Behandlungsmöglichkeiten zu bieten und darüber hinaus die finanzielle und beratende Unterstützung im persönlichen und sozialen Bereich zu gewährleisten“, betonte die Vorsitzende.
Im Klinikum Ludwigsburg ist es in den vergangenen Jahren beispielsweise gelungen, die Versorgung von krebskranken Kindern und Jugendlichen sowohl im stationären als auch im ambulanten Bereich auszubauen, berichtete der Ärztliche Direktor des Perinatologischen Zentrums der Klinik, Dr. Matthias Walka.
Zahlreiche „hoch motivierte Mitarbeiter“ sorgten sich dort um die Patienten. Dass nicht zuletzt mit Hilfe der Sabine-Dörges-Stiftung ein onkologisches Behandlungszimmer eingerichtet werden konnte, habe ebenso geholfen wie die monatlichen Sprechstunden der Stiftung für betroffene Eltern.
Fortschritte gibt es zudem bei der Palliativstation. Zum Jahreswechsel will die Klinikleitung einen solchen Bereich mit drei Zimmern einrichten – ebenfalls finanziell unterstützt durch die Stiftung. Gerade die Palliativmedizin, so Dr. Brita Arlt, wolle sich um die Linderung von Leiden kümmern. Behandelt werden hier Menschen mit einer „fortschreitenden und unweigerlich zum Tod führenden“ Erkrankung. Zwar seien in den letzten Jahren im Land zunehmend Palliativstationen geschaffen worden, im bundesweiten Vergleich stehe Baden-Württemberg aber noch immer auf dem drittletzten Platz. Hier bestehe also noch Bedarf.
Neue Techniken bei der Neurochirurgie ermöglichen eine bessere Diagnostik, so der Ärztliche Direktor am Stuttgarter Katharinenhospital, Prof. Dr. Nikolai Hopf. Patienten würden weniger beeinträchtigt und hätten zunehmend kürzere Aufenthaltsdauern in den Krankenhäusern. Im Bereich der Onkologie werden neben den etablierten Verfahren wie Chemotherapie und Strahlentherapie zunehmend neue Strategien eingesetzt.
Neue Substanzen könnten durch einen gezielten Eingriff in den Informationsweg der Zellen Tumorzellen zerstören und damit das Krebswachstum bremsen oder verhindern, betonte Dr. Stefan Hiller, Oberarzt am Katharinenhospital. Vorteile für den Patienten hat davon abgesehen die in dem Krankenhaus erst seit kurzem eingesetzte „virtuelle Operation“, die Prof. Dr. Gerd Rasp vorstellte.
STEFAN FRIEDRICH, LKZ